Natur zieht an von A-Z Alpaka bis Zickel und Zobel

Natur zieht an von A-Z Information zu Pelz

Reine Natur ist buchstäblich anziehend. Auf der Modebühne spielt sie eine Hauptrolle.

Von den einzelnen Stars sind viele ein Begriff.

Wohl jeder kennt Schurwolle und Seide, Rind-oder Schweineleder, Nerz und Persianer. Andere ‚Künstlernamen’ sind nicht so geläufig.

Hier folgt ihr ‚who is who’:

ALPAKA:
Feinste weiche Wolle von den südamerikanischen Lama und Vikunja. Früher auch als Fell, heute aber geschützt, nur noch Wolle wird verwendet.

BISAM:
Weiches seidiges Fell der Bisamratte, gilt auch bei uns als Schädling. Wird heute meist in gerupfter oder geschorener Form angeboten.

BIBER:
Der in Europa geschützte Biber ist in seinem ursprünglichen Lebensraum Nordamerika zur Landplage geworden. Er verwandelt Straßen in Seen und staut unkontrolliert Flüsse. Hat ein dunkelbraunes längeres starres Haar, wird von Trappern unter Einhaltung der strengen Regeln des multilateralen Fallenfangabkommens gefangen. Das Leder ist relativ schwer  und muss tief geschliffen werden. Heute wird die Haarseite meistens gerupft oder geschoren verwendet. Ergibt dann eine samtige Oberfläche.

BLACKGLAMA:
Dunkle, fast schwarze Nerzfelle aus kontrollierter Farmhaltung an den großen Seen in Nordamerika, wird verkauft über Seattle Fur Auction

BLAUFUCHS:
Züchtung aus dem Polarfuchs (alopex lagopus), Farmhaltung vorwiegend in Skandinavien, dort größter Produzent: Finnland. Blaufuchs wird häufig als Besatz verwendet.  Fell je nach Züchtung hellgrau mit einzelnen dunklen Haaren und dunkleren Spitzen.

BORREGOS:
Lammfell aus Südamerika für Kleidung und Pelzdecken, häufig geschoren, so daß schöne Moirés am Haargrund sichtbar werden.

CALAYOS:
Lammfelle aus Spanien oder Südamerika, seidiges Haar, weiß oder gescheckt und moiriert.

CHEKIANG:
Chinesische Lammfelle, seidig weiches glänzendes dichtes rauches (Haarlänge) bis flaches Haar.

CHEVREAU:
Edelstes, besonders leichtes Ziegenleder.

COYOTE:
Präriewolf aus Nordamerika. Wird als Schafräuber verfolgt. Langhaariges graues Fell mit schwarzer Rückenzeichnung. Echte Wölfe sind heute fast überall geschützt.

CURLY-LAMM:
Gekräuseltes Lammfell, mittellang.

DONKALI:
Arabisches Zickelfell. Ägyptische Hausziege. Mittelbraun mit weißen Flanken und dunklem Haarstrich auf dem Rücken. Wird zu Jacken und Mäntenl verarbeitet.

FEH:
Asiatisches ( russisches) Eichhörnchen. Wird bei Überpopulation gejagt. Sehr leichtes Fell, mit seidigem Deckhaar, aus Russland meist grau. Rückenfelle werden für Mäntel verarbeitet, die Wamme (Bauchseite) wird zu Platten vernäht und häufig als Innenfutter verwendet.

FINNRACCOON:
Marderhund oder Seefuchs (alter Name) mit langhaarigem beige-grauem Fell, das dem des Waschbären ähnelt, gute Qualität aus Farmhaltung in Finnland. Wird auch im Direktimport aus China angeboten, Haltung dort noch nicht nachprüfbar.

FUCHS:
Rotfuchs gibt es auf allen Kontinenten. In einigen, z. B. Australien, ist er mangels natürlicher Feinde zur Landplage geworden. Er überträgt Seuchen und wird deshalb verstärkt bejagt. Blaufuchs, Silberfuchs und andere Füchse kommen meist aus Farmhaltung

FUCHSSEITEN:
Günstige Felle von den Bauchseiten des Fuchses, häufig bedruckt für Besatz und Jacken.

GLACÉLEDER:
Glänzendes Ziegen- oder Lammleder, vor allem für elegante Handschuhe

GUANAKO:
Höckerloses Kamel (Lama) aus Südamerika, das Fell ist weiß und rötlich braun, wird in erster Linie für kuschelige Felldecken genutzt. Vorsicht: fällt unter Artenschutz.

HAMSTER:
kleines weiches Fell, wird meist zu Platten verarbeitet und als Mantel-Futter genutzt. Beste Felle : Maihamster. Herbstfelle sind kleiner und nicht so gut im Fell. Hamster kommen aus Ländern mit Landwirtschaft. Dort bereiten  sie den Bauern Probleme. In Deutschland fällt er unter die Artenschutzverordnung.

HERMELIN:
Weißes Winterfell des großen Wiesels, früher der Königspelz, wird heute nur noch selten verarbeitet. Erkennbar an den schwarzen Schweifspitzen.

KARAKUL:
Steppenschaf (Fettschwanzschaf) in Afghanistan, Namibia und Russland. Gibt den Menschen Fleisch, Wolle, Leder und Pelzfelle, den Persianer.

KOLINSKI:
Wiesel aus der Marderfamilie in Asien. Werden gejagt, wenn sie sich zu stark vermehren. Leichtes Fell, wird als günstigere Alternative zu Nerz verarbeitet.

LAMM-VELOURS (auch Shearling genannt):
Weiches Leder mit wolligen Pelz auf der Kehrseite

MERINO:
Spanische Schafrasse mit besonders leichtem Leder und weichem Haar, für Shearling bestens geeignet

NERZ:
Aus streng kontrollierten Farmen. Gezüchtet wird der amerikanische Mink, NICHT der europäische Wildnerz . Qualitätsmerkmal ist ein gleichlanges Haar in Unterwolle und Grammenhaar.  Qualitätsbezeichnungen z.B. Saga und Kopenhagen Fur, Blackglama (nur für naturschwarze Nerze aus USA die über Seattle Fur Aution verkauft werden).

NUTRIA:
Fell vom Sumpfbiber, vor allem aus Amerika, wo sich die Tiere massiv ausgebreitet haben. Sumpfbiber leben gerne in Fluß-Deltas und können dort an der Flora so große Schäden anrichten, dass mit jeder Gezeitenwende Land unwiderbringlich in das Meer gespült wird. Nutria hat kräftiges starres Deckhaar und weiches Unterhaar, wird daher meistens gerupft oder geschoren.

ORYLAG:
Spezielle und markengeschützte Züchtung aus Rexkanin. Nur etwa 20 Züchter in Frankreich züchten die Tiere, die ein extrem dichtes feines Fell haben. Orylag ist mittelbraun mit heller Bauchseite. Fellstruktur ist der des Chinchilla ähnlich.

OPOSSUM, neuseeländisches:
Stark strapazierfähiges Langhaarfell. Opossum (zoologisch Fuchskusu, ein Beuteltier) haben Neuseeland mangels natürlicher Feinde überrannt, werden mit allen Mitteln und voller Unterstützung von Tierschutzorganisationen gejagt. Sie entlauben in kürzester Zeit ganze Berge und Obstplantagen und stellen eine Bedrohung für die einheimische Flora und Fauna dar.

OPOSSUM amerikanisches:
Starres weiß, grau dunkles  langhaariges Fell der Beutelratte. Hat im Unterschied zum australischen/ neuseeländischen Beuteltier Opossum einen langen nackten gekringelten Schwanz. Kommt in Nordamerika vor.

PALMERA:
Fuchs-Hinterpfoten (Klauen/Stücken);  wird zu Bodies verarbeitet  als Pelzfutter.

SAGA:
Güte- und Herkunftsbezeichnung für Pelzfelle vorwiegend aus Farmen in Finnland, Norwegen und Schweden , die nach neuen Erkenntnissen der Verhaltensforschung betrieben werden. Ursprünglich nur Saga-Nerz und Saga-Fuchs, seit 2005 auch für Felle des Finnraccoon.

SEAL:
Sammelbegriff für Robben und Seehunde; seit 1983 Importverbot für Häute von Jungtieren. Aus Grönland kommen nur Felle von ausgewachsenen Seals, die Jagd ist überlebenswichtig für Eskimos.

SHEARLING:
Gewachsenes, geschorenes Fell von Lämmern (siehe auch Lamm-Velours).

SILBERFUCHS:
Züchtung, Mutation des Rotfuchses !! (vulpes vulpes), wird in Skandinavien und Nordamerika und Russland gezüchtet. Fell ist schwarz mit hellen Haarsträhnen. Mutationen können auch rötliche Farbe aufweisen. Wird wegen der Haarlänge und Dichte vor allem als Besatz verwendet.

SWAKARA:
Herkunfts- und Gütename für den flachgelockten, seidigen Persianer aus freier Weidehaltung in den Halbwüsten Namibias.

TIBETLAMM (auch Mongoli):
Schafrasse aus China. Meist sehr langhaarig mit schöner Korkenzieherlocke.

TILIKI:
Bezeichnung für Stücken vom Nerzfell, die preisgünstig zu dennoch attraktiven Pelzmodellen zusammengefügt werden. So wird kein wertvolles Material verloren.

VIKING:
Gekräuseltes Fell vom Jungtier der Gotland-Schafe in Skandinavien.

WASCHBÄR:
Langhaarfell, häufig als Besatz auf sportlichen Stoffmänteln und –jacken.  Waschbären haben sich in Nordamerika (auch in Europa) massiv ausgebreitet und werden intensiv bejagt. Sogar in Europa besetzt er jede mögliche biologische Nische  In vielen Innenstädten findet man heute Waschbären, die nachts die Mülleimer ausräumen und sich gerne auf Dachböden einnisten.

WIESEL:
Fell des großen Wiesel, sehr leicht. Wird auch gerupft angeboten.

ZICKEL:
Jungtiere der Ziegen, die Fleisch und Leder liefern, zum Teil auch Nutzung der Felle für Pelze.

ZOBEL:
Marder in Russland vom Ural bis Sibirien verbreitet mit sehr kostbaren, feinen Fell; unter der Bezeichnung ‘kanadischer Zobel’ ist das Fell des Fichtenmarders aus Nordamerika im Handel; Hegejagd mit Quoten und Schonzeiten streng geregelt.

[Susanne Kolb-Wachtel via Deutsches Pelzinstitut e.V.]